Warum ist dieses Thema relevant?

Die Organisationsforschung betont, dass die Fehlerkultur für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung sein kann. Diese Erkenntnis der Organisationsforschung spiegelt sich meist nicht in dem unternehmerischen Denken und Handeln wider. Vielfach hat die Fehlerkultur einen relativ geringen Stellenwert, wenn sie überhaupt zur Sprache kommt.

Gefahren einer destruktiven Fehlerkultur

Wird eine Fehlerkultur nicht bewusst gesteuert, besteht die Gefahr, dass ihre destruktiven Elemente als „Trojaner ihr Unwesen treiben“. Zu diesen sogenannten „Trojanern“ gehört die z.B. Angst, Fehler mitzuteilen. Die negativen Folgen können vielfältig sein:

  • Mangelnde Fehlerkommunikation wirkt sich negativ auf das Vertrauen und die Arbeitsatmosphäre aus. Dabei kann ein Großteil der Energie, die Mitarbeiter(innen) haben, in ihren inneren und äußeren Konflikten versanden.
  • Angst beeinträchtigt das psychische Wohlbefinden und die Freude an der Arbeit. „Gesunde“ Organisationen brauchen aber „gesunde“ Mitarbeiter(innen).
  • Angst hemmt die Effizienz und Kreativität.
  • Aus Fehlern lässt sich wertvolles Wissen generieren. Eine mangelnde Fehlerkommunikation erschwert diese Möglichkeit und bremst den Fortschritt.
Potentiale einer konstruktiven Fehlerkultur

Zugleich birgt eine reflektierte und bewusst gesteuerte Fehlerkultur ein großes Potential:

  • Fehlerkultur in Japan
    In japanischen Unternehmen wird auf Schuldzuweisungen und Bloßstellung von Individuen verzichtet, um gemeinsam nach den Fehlerursachen und Lösungsmöglichkeiten zu fragen. Diese wertschätzende und ehrliche Kommunikation schafft eine angstfreiere und damit produktivere Arbeitsatmosphäre. Dass sich Japan zu einer führenden Industrienation entwickeln konnte, ist auch auf die Fehlerkultur in den Unternehmen zurückzuführen.
  • Belohnung von Fehlern
    Fehler werden häufig bestraft bzw. sanktioniert, d.h. als ein negatives Ereignis gewertet. In manchen Unternehmen gibt es allerdings auch Gremien, die Fehler analysieren und auswerten. Können aus einem Fehler Erkenntnisse gewonnen werden, erhalten die Fehlenden unter Umständen eine Belohnung. Diese Fehlerkultur kann einem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung verschaffen.
  • Eine Investition in die Fehlerkultur ist eine Investition in die Beziehungsebene und das Wissensmanagement: Ist die Kommunikation ehrlich und wertschätzend, fördert sie gegenseitiges Vertrauen und eine konstruktive Arbeitsatmosphäre. Sie reduziert Angstgefühle, erhöht die Effizienz und ermutigt, Fehler zu kommunizieren. Durch diese Kommunikation können Fehler leichter als Lernquelle nutzbar gemacht werden.
  • Da das Potential einer Fehlerkultur auf einer hoch entwickelten und differenzierten Fehlerkompetenz basiert, braucht es unterschiedliche Fehlerstrategien. Diese müssen beherrscht und abteilungs- bzw. funktionsspezifisch angewendet werden.

Eine bewusst gesteuerte Fehlerkultur kann einem Unternehmen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sichern.

Mit „Curdt for Creation“ können Sie den gegenwärtigen Stand Ihrer Fehlerkultur erheben, Ihre ideale Fehlerkultur entwickeln und systematisch etablieren.