Warum gerade jetzt in die Unternehmenskultur investieren?

Unternehmenskultur und Unternehmenserfolg

Wenn die Umsätze rückläufig sind, werden Mitarbeiter entlassen, Preise gesenkt oder neue Märkte erschlossen. Wie oft zieht man in Erwägung, dass die Ursache auch in der Motivation der Mitarbeitenden und damit auch in der Organisationskultur liegen kann? Vielleicht werden sie überkontrolliert? Vielleicht produzieren sie keine neuen Ideen, weil zu viele Formulare ausgefüllt werden müssen? Vielleicht sind sie frustriert von langen Sitzungen, deren Ergebnisse nicht in die Praxis umgesetzt werden?

Seit 1917 veröffentlicht das US-Magazin Forbes jährlich eine Liste der größten US-Unternehmen. Immer 80 Jahre später existieren von den ursprünglich 100 noch ungefähr 15 von ihnen. Die Untersuchungen zeigen, dass für den Erfolg bzw. Misserfolg die Organisationskultur einen entscheidenden Faktor darstellt. Dies belegt auch die empirisch – quantitative Studie „Corporate Culture and Performance“ von Kotter / Heskett (1992). Kotter / Heskett fragten in dieser Studie, inwiefern die Unternehmenskultur die ökonomische Entwicklung beeinflusst. Laut ihrem Ergebnis stieg der Ertrag von sehr kulturbewussten Unternehmen um 682 % und bei den Unternehmen, die das Kulturthema eher vernachlässigten, um nur 166 %. Diese Erkenntnis untermauert die Untersuchung von Collins und Porras, die in ihrer Studie ‚Built to last‘ (1994) anschaulich demonstrierten, dass das Leistungsvermögen eines Unternehmens wächst, wenn das Verhalten ihrer Mitarbeitenden konsequent der Soll-Kultur des Unternehmens entspricht. Auch die Querschnittsvergleiche zwischen erfolgreichen unter weniger erfolgreichen Firmen (vgl. z.B. Denison und Mishra, 1995; Flamholtz, 2005; Hunsdiek, 2005; Van der Post, 2008) offenbaren erhebliche Unterschiede im Blick auf die Ausprägungen der jeweiligen Unternehmenskultur. Zu dem gleichen Ergebnis kommen die Forscher Probst und Raisch. Sie untersuchten in dem Zeitraum von 1998 bis 2003 die 100 größten Unternehmenskrisen sowie die größten Firmenpleiten in den USA und Europa. Und auch ihre Studie belegt die große Bedeutung der Organisationskultur für das Fortbestehen von Unternehmen.

Die Gründe für den hohen Stellenwert der Unternehmenskultur sind vielfältig. Eines scheint in jedem Fall gesichert: Da eine gewachsene Organisationskultur nur schwer zu kopieren ist, kann sie sich zu einer Kernkompetenz entwickeln, die einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sichert. Ferner gilt für jedes Unternehmen, die Veränderungen in seiner relevanten Umwelt frühzeitig wahrzunehmen und auf diese Veränderungsdynamik entsprechend zu reagieren. Hier nimmt die Unternehmenskultur einen zentralen Stellenwert ein.

Angesichts dieser Ergebnisse überrascht, dass der Organisationskultur bisweilen immer noch nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die sie vor diesem Hintergrund verdient hätte.  Infolge einer im Jahr 2016 von Deloitte durchgeführte Studie glauben nur 19 % der Führungskräfte, dass ihr Unternehmen die „richtige“ Organisationskultur besitzt, obwohl 82 % von ihnen die Organisationskultur als einen relevanten Wettbewerbsfaktor betrachten.

Unternehmenskultur und Unternehmenssteuerung

Mit der Populärität der „New Work“ – Ansätze und den Managementmoden wie Agilität oder Holocracy geht ein Abbau von Hierarchien und eine strukturell-verankerte Dezentralisierung einher, die den Führungskräften die direkte Steuerung des Unternehmens erschwert. Wie lassen sich jedoch Organisationen führen, wenn Manager zunehmend weniger über hierarchische Anweisungen agieren? Gibt es hier ein effizienteres Instrument als eine ausgeprägte, mit den Unternehmenszielen kohärent verlaufende und in sich stimmige Unternehmenskultur?! Sie ist ein zentraler Faktor, der eine Organisation steuern kann. Es liegt an dem Management, ob dieser Prozess bewusst gestaltet wird oder unbewusst und irgendwie verläuft. In jedem Fall findet er statt.

In welchen konkreten Situationen ist die Reflektion der Unternehmenskultur besonders entscheidend?

In bestimmten Veränderungssituationen ist eine kritische Betrachtung der vorhandenen Unternehmenskultur besonders entscheidend. Zu diesen Veränderungssituationen gehören zum Beispiel: Rasantes Wachstum, Firmenzusammenschluss, Stagnation, Führungswechsel, gesellschaftlicher Wertewandel oder weitreichende Änderungen in der Gesetzeslage.

„Curdt for Creation“ begleitet sie dabei, den Ist-Stand ihrer Organisationskultur zu erheben und in die gewünschte Richtung zu lenken. Natürlich sind die Entwicklungsprozesse von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Kontaktieren Sie mich gern für ein persönliches Gespräch.